Der Bonner Moses Hess erfand den Kommunismus; deshalb veröffentlichte die Akademie der Wissenschaften der DDR nur diejenigen seiner Schriften, die sich mit dem Zionismus beschäftigten.

Der Bonner Moses Hess erfand den Zionismus; deshalb veröffentlichte ein Professor der Universität Tel Aviv nur diejenigen seiner Schriften, die sich mit dem Kommunismus beschäftigten.

Moses Hess bekehrte in Bonn den Trierer Hegelianer Karl Marx zum Kommunismus und machte ihn zum Redakteur der Rheinischen Zeitung.

Moses Hess bekehrte in Eberfeld den Industriellensohn Friedrich Engels zum Kommunismus.

Moses Hesss machte Karl Marx mit Friedrich Engels bekannt.

Hanswilhelm Haefs (1990): Handbuch des Nutzlosen Wissens S. 148.

das muss man erst mal auf sich wirken lassen.

Seit wann sind Engel denn Drachentöter?
engel als drachentter

Ohne ein System der Kommunikation, Registrierung, Anhäufung und Verlagerung, das selbst wieder eine Form der Macht darstellt und in seiner Existenz und Funktion an andere Formen der Macht gebunden ist, entsteht kein Wissen. Dagegen wird ohne die Förderung, Aneignung, Verteilung oder Einbehaltung eines Wissens auch keine Macht ausgeübt.

FOUCAULT, MICHEL (1976): Straftheorien und Strafinstitutionen. In: Kremer-Marietti, Angele (Hg.): Michel Foucault: Der Archäologe des Wissens. Frankfurt am Main, Berlin: Ullstein, S. 198


Diese Teildefinition des Macht/Wissen-Komplexes lässt sich im Prinzip auf jede Anhäufung und Dokumentation von Wissen beziehen. So auch auf ein Medium zur Wissens(re)produktion, auf Weblogs.
Ohne die Verschriftlichung und Archivierung in Form von Weblogbeiträgen wird kein Wissen generiert.

Wird dieses Wissen nicht mittels Links vernetzt oder durch andere kommentiert und ergänzt, bleibt dieses Wissen - mit Ausnahme für die jeweiligen Autoren - unberührt. Das heißt auf der einen Seite, dass es dann auch nicht manipulierbar oder regierbar wäre, da es ja niemand zur Kenntnis genommen hat. Auf der anderen Seite ergeben sich dann auch keine kritischen Interventionen, Anregung oder ähnliches, um dieses Wissen weiter zu entwickeln oder zu verändern.

können die Menschen -einem bekannten TV-Spot zufolge- bekanntlich alles außer hochdeutsch. Am Wochenende hatte ich Gelegenheit mich höchstpersönlich davon zu überzeugen.

Nach einigen diversen Kurzausflügen zum Rheinfall oder zum Bodensee sollte der Kontakt zu den Einheimischen doch auch intensiviert werden.

In einem Blumenladen wurden wir ausführlich darüber beraten, dasch es jetzt keine Zeit für Frühlingsblumen sei, die wärn alle scho aus. Aber dasch und diesch wär ja auch recht nett. Fanden wir nicht. Als wir uns für eine "Schtrelizie" entschieden haben meinte die einheimische Blumenfrau: "Hei desch isch hal auch a bissi repräsenta-tiiiiev".
Danke für solche Momente =)

Kann mich gar nicht entscheiden, welches ich besser finde.
Das:
bitte was
oder das:
diese haus

Nicht nur das Hartz IV Subjektievierungsformen des "Unternemer seiner selbst" durch eine aktivierende Politik "durchzusetzten" intendiert, nicht nur das es eine euphemistische Umdeutung des Sozialabbaus ist, nicht nur dass es Katharina Pühl zufolge zu einer Reorganisation alter Geschlechterverhälnisse führt (in diesem Band), nein, es ist auch schlicht und einfach viel zu teuer.

Berlin - Die Arbeitsmarktreform Hartz IV in Deutschland wird nach einem Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" deutlich teurer als bisher veranschlagt. Nachdem die rot-grüne deutsche Regierung bereits in diesem Jahr rund sechs Milliarden Euro zusätzlich für die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II aufwenden müsse, würden die Mehrkosten im nächsten Jahr auf bis zu zehn Milliarden Euro anwachsen, berichtet das Magazin unter Berufung auf eine Schätzung der Regierung.der standart
Da kann man sich doch jeden weiter kritischen Kommetar sparen, da das Hartz-Programm seine eigene Kritik offenlegt. Irgendwie jedenfalls.

würde ich zur Zeit am liebsten in meine Bewerbungsanschreiben schreiben, da ich im Bewerbungshabitus irgendwie noch sehr unsicher bin, und nicht genau weiß, was der gebräuchliche Weg der Formulierungen ist. So habe ich eine konkrete Frage, von der ich hoffe, dass sie mir jemand von Euch beantworten kann:

Ist der Verweis auf Theorien und deren "Erfinder" legitim? Oder schreibt man nur über sich, ohne das Interesse an dem Job theoretisch zu fundieren, obwohl man es könnte?

Es geht -wohlgemerkt - um die Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, von daher fände ich das in Ordnung, bin mir aber nicht sicher.

hm?

Das Glossar der Gegenwart bietet eine Ansammlung von Deutungen der neoliberalen Euphemismen und and anderen Wortverdrehereien. Die einzelnen kurzen - mitunter zu kurzen- Texte bieten eine Hinterfragung alltäglich gewordener Begrifflichkeiten wie Flexibilität, Prävention, Terror oder Selbstverantwortung.

Es dient somit als kurze Einführung in die einzelnen Thematiken, kann aber durch die Lektüre der Gouvernementalität der Gegenwart zum Teil vertieft werden.
In jedem Fall empfehlenswert!

Das selbstverschuldete Scheitern dient als Gegenpart zu der zeitgeistlichen Prämisse "Jeder ist seines Glückes Schmied". Das Individuum wird immer zur Verantwortung gezogen, im Guten wie im Schlechten.
Allerdings wird stets nur die gute, die Erfolgsseite in den Mittelpunkt gerückt. Was mit den Tellerwäschern passiert, die aufgrund "mangelnder Anstrengung" wider Erwarten nicht zum Millionar werden, wird meist kaum thematisiert, da sie ja schließlich selber schuld sind.
Der Verein Schoener Scheitern beleuchtet diese mißachtete Seite der neoliberalen Seinsweise:
Tatsächlich aber ist Erfolg nur eine Möglichkeit zu sein. Die europäische Kultur hat sich seit Anfang an immer mit dem Scheitern als einem letztlich unausweichlichen Aspekt des Lebens beschäftigt - sie wollte fürs Schlimmste zumindest mental gewappnet sein. Schoener Scheitern, LeitfadenInteressante Aspekte, Jackass als Ikonen des Scheiterns. Lesenswert!

da.

Die Wiederentdeckung der Schnelligkeit. Folgendermaßen: "Ring Ring" Guten Tag Marktforschung... 5min....geht ganz schnell... Klar denk ich mir, am Ende sitzt bestimmt eine diplomierte Soziologin, die sich auch erst mal was dazuverdient, bevor die richtige Karriere startet.

Also los. Es geht um Telefonauskunftdienste. Bingo, da sind sie bei mir an der völlig falschen Adresse. Abwechselt sage ich brav ja, nein, voll und ganz oder nicht zu, gegen Ende des Gesprächs wird daraus jedoch eher ein e-he und e-ee.

Im zweiten Teil wirds schon fast witzig. Ich soll mir meinen Partner vor meinem geistigen Auge vorstellen, kann "dabei auch gern die Augen schließen". Hm. Auf ner Skala von 1-100 soll ich nun sagen, wie gut ich das kann. Ich kann das gut. Dann die fabulöse Überleitung. "Man kann sich ja nun auch Marken vorstellen" Bitte? Das kann ich nicht gut. Das will ich auch nicht. Und überhaubt war mir bisher nicht klar, dass die 11880 eine Marke ist. Auf Skalen ordne ich also ein, wie ich mir dies oder jenes Detail von "Marken" von denen ich im Leben noch nix gehört habe, so vorstelle. Willenlos sage ich immer wieder 20!

Der dritte Teil, der nach etwa 25 Minuten (ich erinnere mich :es dauert höchstens 5 min, sagte die vermeindliche Soziologin) beginnt, fragt nach meiner politischen Einstellung. "Weil Politik benutzt ja auch Schlagworte wie Marken". Ja richtig. Die Vermischung und Interpendenz der beiden Themenkomplexe ist eine ältere Erscheinung, als frisch in den 90ern geschlüpft. F. Beigbeder stellt in seinem Roman 39,90 Goebbels als ersten großen "Werber" der Marke Deutschland, aber das nur am Rande.
Ich werde jedenfalls gefragt, was ich denn am Liebsten hätte: Meinungsfreiheit, Recht und Ordnung, Mitbestimmung oder Preissenkung. Ich kann mir an dieser Stelle das Lachen nicht mehr verkneifen, die Stimme am anderen Ende der Leitung entschuldigt sich und betont, dass sie nur zum Vorlesen und Ankreuzen angestellt ist. Na das will ich hoffen.

Was hat das Interview der netten Martforschermenschen nun für Antworten ans Tageslicht gebracht? Folgende Fragen sollte es beantworten:
Welche Fragen beantwortet die Marktforschung?

Die Marktforschung gibt u.a. Antwort auf die Fragen:

Wer sind meine Kunden?
Welche Bedürfnisse hat mein Kunde?
Ist mein Kunde zufrieden und warum?
Wie ist mein Unternehmen/mein Produkt im Vergleich zum Wettbewerb positioniert?
Welches Potential kann ich für ein bestimmtes Produkt erwarten?
Welche Eigenschaften machen mein Produkt begehrt, welche Eigenschaften fehlen ihm, welche sind wichtig und welche unwichtig?
Lexikon der Marktforschung


Ich bin nicht ihr Kunde, sie kennen meine Bedürfnisse nicht, ich bin nicht zufrieden, ich hab von den meisten Unternehmen nie gehört, kaum Potential und alle Eigenschaften sind unwichtig.
Dafür hab ich aber etwa eine halbe Stunde durchgehalten und die vermeindliche Soziologin hat ihre Kohle.

 

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