zweifelhaft

Einigermaßen überrascht war ich, als ich vor einigen Tagen erfahren habe, dass das Stadtjugendamt in Gießen, bei dem ich mich vor 3 Jahren auf einen Aushilfsjob beworben hatte, bei meinen Eltern anrief, um Bescheid zu geben, dass sie mir nun die Bewerbungsunterlagen zurückschicken werden.
Auf dem Anschreiben, dass mir das Jugendamt zugesendet hatte stand:
Zu unserer eigenen Entlastung senden wir Ihnen heute Ihre Bewerbungsunterlagen zurück.
Wie jetzt? Inwiefern stellen denn drei zwei Jahre alte Zettel eine Belastung dar? Und überhaubt? Die Belastung des Jugendamtes liegt für mich nun eher darin begründet, dass es den zuständigen Mitarbeiter/innen noch nicht einmal peinlich erscheint, Bewerbungsunterlagen nach drei Jahren in dieser Form zurück zu schicken. Bürokratie at its finest.

Schäuble will auch die Möglichkeit zu nutzen, Informationen von Häftlingen im Lager Guantanamo auf Kuba zu erhalten. Hinweise auf Folter durch die USA habe er nicht. Zugleich sprach er sich für die Schließung des Gefangenencamps aus. "Es wäre besser, wenn diese Einrichtung in die Zuständigkeit amerikanischer Gerichtsbarkeit käme", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Spiegel Online
Legitimiert Schäuble mit seinen zweifelhaften Äußerungen nicht Folter? So frei nach dem Motto. "Ja, richtig ist es zwar nicht, aber wenn die Informationen schon mal da sind..." Sehr gefährlich, Herr Schäuble, sehr gefährlich. Aber immerhin steht er mit dieser zweifelhaften Meinunug relativ alleine (im politischen Feld).
So hatte der saarländische Ministerpräsident Peter Müller seinen Parteifreund heftig kritisiert. Müller sagte dem SPIEGEL: "Aussagen, die unter Folter zustande gekommen sind, dürfen nicht verwertet werden." "Im Kampf gegen den Terrorismus", so Müller, "dürfen die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit nicht verlassen werden."
Spiegel Online
Und damit hat er Recht. Wenn die Rechtsstaatlichkeit erst verlassen wird, dann haben die Terroristen gewonnen. Und, wenn man das mal bemerken darf, sind sie auf dem rechten Weg dorthin, wenn man sich die Reaktionen auf den Terrorismus genau anschaut. So denke ich mir, werden die sich über die Einführung von biometrischen Pässen und sonstigen lustigen Überwachungsinstrumenten ordentlich ins Fäustchen lachen.

... waren ja irgendwie zu erwarten. Auch die Richtung war klar. Aber mit manchen zukünftigen Regelungen schießen sie echt mal wieder der Vogel ab.
Arbeitslosen, die in eheähnlichen Gemeinschaften unter einem Dach wohnen, soll zudem die Argumentation erschwert werden, dass die Beziehung gar nicht mehr besteht. Sie müssen nach den Vorstellungen der möglichen Koalitionspartner künftig dafür die Beweislast tragen. Hintergrund ist eine Regelung in den Hartz-IV-Gesetzen, wonach Partner einer eheähnlichen Gemeinschaft zunächst einmal für einander einstehen müssen, ehe sie Arbeitslosengeld II erhalten können.Tagesschau Beweislast für zerbrochene Beziehungen... Hallo? Eheänliche Gemeinschaften haben demnach auf der Ebene der Pflichten ähnliche Ausprägungen wie verheiratete Paare, was die finanzielle Situation betrifft. Ich nehme stark an, das trifft nicht auf die Ebene der Rechte zu, oder? Gibt es steuerliche Vergünstigungen oder ähnliches für eheänliche Gemeinschaften und wer definiert, was eine solche Gemeinschaft ist? Gibt es da Richtlinien, etwa wie: zusammen wohnen und länger als X Tage/Monate/Wochen ein Paar sein?

oder so etwas ähnliches...

Ich habe keine Ahnung, wie ich da hingekommen bin, weiss nicht was das eigentlich soll, aber diese Augen verfolgen mich seither.

Nicht nur das Hartz IV Subjektievierungsformen des "Unternemer seiner selbst" durch eine aktivierende Politik "durchzusetzten" intendiert, nicht nur das es eine euphemistische Umdeutung des Sozialabbaus ist, nicht nur dass es Katharina Pühl zufolge zu einer Reorganisation alter Geschlechterverhälnisse führt (in diesem Band), nein, es ist auch schlicht und einfach viel zu teuer.

Berlin - Die Arbeitsmarktreform Hartz IV in Deutschland wird nach einem Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" deutlich teurer als bisher veranschlagt. Nachdem die rot-grüne deutsche Regierung bereits in diesem Jahr rund sechs Milliarden Euro zusätzlich für die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II aufwenden müsse, würden die Mehrkosten im nächsten Jahr auf bis zu zehn Milliarden Euro anwachsen, berichtet das Magazin unter Berufung auf eine Schätzung der Regierung.der standart
Da kann man sich doch jeden weiter kritischen Kommetar sparen, da das Hartz-Programm seine eigene Kritik offenlegt. Irgendwie jedenfalls.

würde ich zur Zeit am liebsten in meine Bewerbungsanschreiben schreiben, da ich im Bewerbungshabitus irgendwie noch sehr unsicher bin, und nicht genau weiß, was der gebräuchliche Weg der Formulierungen ist. So habe ich eine konkrete Frage, von der ich hoffe, dass sie mir jemand von Euch beantworten kann:

Ist der Verweis auf Theorien und deren "Erfinder" legitim? Oder schreibt man nur über sich, ohne das Interesse an dem Job theoretisch zu fundieren, obwohl man es könnte?

Es geht -wohlgemerkt - um die Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, von daher fände ich das in Ordnung, bin mir aber nicht sicher.

hm?

Charlie Brown
You are Charlie Brown!

Which Peanuts Character are You?
brought to you by Quizilla


hm...

Am Rande ein Fundstückerl aus dem Netz:
Ein Artikel zum Thema
Illegalisierte Drogen -
Wandel gesellschaftlicher Regulation und neue Ansätze der Ordnungspolitik

findet sich im Rauschnetz

Sehr erschreckend dabei ist, dass davon ausgehen ist, dass sich der Gedanke der Resozialisierung von Kriminellen und Drogenabhängigen verabschiedet hat.
Sind ja schließlich selber schuld.
Statt sie zu sanktionieren, werden ihnen bestimmte Räume zur Verfügung gestellt (Fixerstübchen) in denen die Drogenabhängigen ihrem Konsum nachgehen können, ohne von der gut bürgerlichen Gesellschaft gesehen zu werden.

Ist es aus moralischer Perspektive tragbar, dass Täter und Opfer des Nationalsozialismus auf einem Friedhof, der als wohl als integrative Gedenkstätte angelegt ist, ihre letzte Ruhe finden?
emilieIch zweifle stark daran.
ssanton
Prinzipiell sind Gedenkstätten, die an das Kampfflugkommando, den tapferen Soldaten an der Front und an ähnlichen kriegerische Risikopopulationen erinnern, ziemlich fragwürdig.
Ich will Angehörigen der Täter ihr persönliches Recht (?) zum Trauern nicht absprechen, allerdings sollte der Ort der kollektiven Erinnerung an die Täter nicht der gleiche sein, wie der der Opfer.

 

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