Reimer Gronermeyer über den Zusammenhalt zwischen den Generationen:
Bismarck ist schuld. Die Vorsorge für das Alter wird seit dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts der individuellen Entscheidung entzogen und geregelt durch die Großinstitution der sozialen Sicherung. Damit sind der Familie als dem Dach der Generationen die Stützpfeiler entzogen worden: Bismarck hat der Familie den Rest gegeben.
Gronemeyer (1991): Die Entfernung vom Wolfsrudel. S. 128)

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Stephan Mosel meinte am 11. Apr, 11:13:
Familie zerfällt...
... weil Menschen nicht mehr das Glück haben müssen, im Alter von ihrer Familie versorgt zu werden; weil Menschen nicht mehr Kinder bekommen (müssen), um ihren Wohlstand im Alter abzusichern? Will er damit sagen, dass das der Grund ist, warum es immer weniger Kinder gibt oder wie? 
Lia antwortete am 11. Apr, 12:01:
Nee,
ich glaube, es geht darum dass die Familie ihre Funktion verliert, wenn wohlfahrtsstaatliche Leistungen, wie Rente und Sozialversicherung ihre (traditionellen) Aufgaben übernehmen. Ich würde eher sagen, Familie verliert ihre Funktion dadurch nicht, sondern sie verändert sich. Aber der gute Gronemeyer neigt ja ganz gerne zu gezielten (?) Übertreibungen. 
flo (Gast) meinte am 13. Apr, 12:52:
eine These
Gronemeyer hat in einem entscheidenen Punkt unrecht- nicht Bismarcks Sozialgestze läuteten den Zerfall der traditionell kinderreichen Familie ein, sondern die 68 Bewegung und das Auftreten der Pille. Dort kann man die Statistik zweifelsfrei ablesen. Angenommen die staatliche Rente würde abgeschafft würde ich spekulativ sagen, es würde der Familie keinen so bedeutsamen Aufschwung geben, wie die Abschaffung der Pille. Damit will ich keinesfalls sagen, die Pille gehöre abgeschafft, denn ich bin als Mann indirekt auch Nutznießer dieser pharmazeutischen Erfindung, doch würde sich daraus ein doch volkswirtschaftlicher Nutzen ergeben und vielleicht eine Aufwertung zwischenmenschlicher Beziehungen. Ich sitze nicht auf meinem Standpunkt, sondern stehe 
bitter_twisted (Gast) meinte am 19. Apr, 17:07:
So viel bedeutet die Pille nicht
Die Pille kam 1967 auf den Markt. Der Babyboom hatte schon 1960 aufgehört. Wir dürfen die Pille als Familienabbruchmittel nicht überbewerten. Ausserdem gibt es sie in vielen Ländern, die auch Wohlstand haben und durchaus noch Bevölkerungswachstum.

Wir können Bismarck auch nicht die alleinige Schuld geben, die ganze "Sozialstaatkultur", sich nicht um seinen Mitmenschen kümmern,weil das Beamtensache ist, wie sie bei Deutschen sehr ausgeprägt ist, hängt damit zusammen.

Natürlich auch die 68er, die über Jahre hinweg, Frauen dazu angehalten hatten keine Kinder zu kriegen weil angeblich alle Rohstoffe zu Ende gehen und die Rolle der Hausfrau und Mutter so minderwertig sei, haben ihren Beitrag geleistet. 
 

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