Ich kann es nicht glauben. Ede! Der Inbegriff des erhobenen Zeigefingers bereut seine kriminellen Ausrutscher nicht einmal. Diebstahl und Betrug! Sie hätten ihn hart gemacht.
Na denn. Ich durfte als Kind Aktenzeichen XY nicht gucken, wenn ich alleine war, und jetzt weiß ich auch warum. Ede war immer so gut, so abgeklärt und so besorgt. Immer ein Profi. Da gehört ein bisserl Berufserfahrung wahrscheinlich dazu =)

für die Bayernpartei hab ich gestern gesehen. "Für ein selbstständiges Bayern in Europa!" Wenn sie meinen....

Mal zwei kleine auf die Schnelle:

Ines Langemeyer (2000) Hyperlink zur Subjektivität Fallanalysen zur Subjektivierung von Arbeit

Ines Langemeyer (2002): Zur Kritik des Gouvernementalitätsansatzes

In ganz Giessen wimmelt es von diesen Aufklebern. Sie gefallen mir. Aber: was bedeutet das?
wasisdbndas

Unternehmerisch sein ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unproduktivität. Unprodukttivität ist das Unvermögen, sich seines menschlichen Kapitals ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unproduktivität, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel an Humankapital, sondern am Mangel an Entschlossenheit und Mut liegt, sich seines Humankapitals ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
Wage es, das Selbst zu mobilisieren! Habe den Mut, dich deines eigenen Kapitals zu bedienen! ist also der Wahlspruch des Unternehmertums.
J. Masschelein & M. Simons (2005): Globale Immunität. Eine kleine Kartographie des europäischen Bildungsraums. S. 84/85)
Herrlich, oder? Ich hab jedenfalls laut gelacht, als ich diese Passage gelesen habe. Insgesamt greift das Büchlein Annahmen der Governmentality Studies über Selbstunternehmertum, Humankapital und Communitybildung leicht verständlich auf und bietet sich für den Einstieg in die Problematik der "Regierung von Bildung" an.

Wenn man konkret die Art und Weise der Selbstregierung verschiedener Individuen untersuchen wollen würde, wie könnte man das wohl angehen?
Ich verstehe in diesem Zusammenhang unter Selbstregierung verschiedene Praktiken, die ein Individuum als Selbstunternehmer auszeichnen, also Selbstverantwortung, Eigenständigkeit, Selbst- und Zeitmanagement, Strukturierungspraktiken, etc. Diese Praktiken sind derzeit als Forderung der neoliberalen Rationalität (also als Einwirkung der Fremdregierung auf die Selbstregierung) zu verstehen.

Ich fände es nun sehr spannend (und das mein ich ernst!), diese Praktiken auf ihre empirische Umsetzung zu untersuchen. Ergeben sich Widerstandspraktiken in Form "der Kunst nicht dermaßen regiert" zu werden? Nehmen Individuen die neoliberalen Verhaltensnahelegungen an, oder etablieren sie eine Art Gegen-Verhalten?

Welche Individuen-Gruppe würde sich denn da zur Befragung anbieten? Ich dachte an Teilnehmer von Kursen, die selbstgesteuertes Lernen in irgendeiner Form propagieren, am besten innerhalb der beruflichen Bildung, da dort die Forderung zur Selbstregierung nach wie vor am lautesten ist.

Das sind einige Gedanken, die mir zur Zeit im Kopf herumgehen. Und ich würde nun gerne wissen, ob das in den groben Zügen skizzierte Vorhaben überhaupt realisierbar wäre. Meine Erfahrungen in diesem Bereich sind nämlich eher - nun sagen wir - mangelhaft.

Bei meiner erwähnten Gouvernementalitätsrecherche bin ich auf die Online-Version der österreichischen Zeitschrift malmoe gestoßen.
Unter den Rubriken "alltag", "regieren", "widersrechen" etc. finden sich viele interessante Artikel, die sich kritisch mit der zeitgenössischen neoliberalen Kultur auseinandersetzen.
Lesenswert!

...und schon wieder habe ich Fragen an die geneigten Leser: Kennt jemand öffentlich zugängliche Zeitschriftendatenbanken, in denen ich neuere englischsprachige Artikel zur Gouvernementalität finden könnte?
Ich arbeite zur Zeit mit Fis Bildung, aber dort kann ich nur die Demoversion benutzen. Das ist schon einigermaßen ok, aber für Hinweise auf ähnliche Literaturdatenbanken wäre ich -wie immer- sehr dankbar!

Ich bin zur Zeit auf der Suche nach empirischen Arbeiten, deren theoretische Rahmung die Gouvernementalität bildet.
Leider musste ich nach der ersten Sichtung im Netz feststellen, dass sich dies schwierig gestalten wird, da die meisten Arbeiten -so auch meine- rein theoretischer Natur sind.
Gibt es Hinweise auf eine methodische Richtung oder gar eine Methodologie der Gouvernementalität?

Sachdienliche Hinweise bezüglich der englisch- und deutschsprachigen Literatur sind äußerst willkommen!

ka

Ich habe echt nicht geahnt, wie sehr man ein Land vermissen kann. Doch seit ich Neuseeland kennen gelernt habe, hat sich meine Wahrnehmung verändert -was durch diesen grandiosen Sommer noch verstärkt wird.

Die Entdeckung der Langsamkeit tat mir dort unglaublich gut. Ruhige, offene und weitaus entspanntere Menschen als hier, eine Wechselhaftigkeit und Schönheit der Natur, die imstande ist, Heulkrämpfe auszulösen und der Einklang mit eben dieser war einfach atemberaubend.

Doch wahrscheinlich ist es weniger das Land, das ich vermisse, sondern eher die Erfahrungen die ich dort machen konnte. Selbst Neoliberalismus, der die Videoüberwachung bis in die Küchen einiger Backpacker-Hostels gebracht hat, hat man dort mit einem grummeligen Blick abgetan. Vielleicht -und das wäre schlimm- hat mir auch die neoliberale Teilrationalität des "Du kannst alles schaffen" beeindruckt. Jeder sagte: Wenn du hierbleiben willst mach das! Das schaffst du! Und so weiter und so fort.

Im Grunde habe ich viele Selbstunternehmer-Menschen kennengelernt, die keinesfalls der negativen Managerassoziation entsprachen. Schon sehr komisch, wenn ich jetzt darüber nachdenke.

Aber hier, hier fühlt sich das alles sehr anders an. Ein Problem am hier ist: hier ist kein Meer. Oder zumindest nur sehr wenig Meer. Deutschland braucht mehr Meer. Mit diesen Gedanken hab ich auch während der Reise schon gespielt und bei Äußerung dieser These in der Regel auch immer Zustimmung bekommen. ;-)

Meer oder nicht Meer... das lässt sich so oder so nur schwer umsetzen.
Das Zweite wäre die Geschwindigkeit. Bislang war mir nie klar das Länder und Kulturen Geschwindigkeiten haben. Aber nun bin ich fest davon überzeugt, dass zwischen der mentalen Geschwindigkeit Deutschlands oder Europas eine starke Analogie zur unbegrenzten Geschwindigkeit auf den Autobahnen besteht, während Neuseelands Mentalität eher auf geflickten Landstraßen spazieren geht.

Was ich hiermit eigentlich sagen wollte, ist mir abhanden gekommen, allerdings täte mir eine weitere Dosis Neuseeland (oder ein anderes langsames Land) wieder mal gut.

 

Flash Gamez BildungsBlog

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma