Keine Lust zu lesen. Wie alt wohl der Zug ist? Scheiben mit Geldstücken verkratzt. Schade. Obwohl... es ist dunkel.
Mann mit Zeitung in beobachtbarer Reichweite. Sehe nur sein Profil und die haltende bzw. zeitungsdrehende Hand.
Zeitungen sind umständlich, denke ich mir, als ich sehe, wie der Leser versucht, die obere Ecke des Papiers gerade zu spannen, da es sonst unweigerlich nach hinten umknickt.
Friedberg, hier Friedberg.
Kann leider nicht erkennen, worum es im einzelnen geht, in der Zeitung. Die Todesanzeigen liegen aufgeschlagen an der gegenüberliegenden Sitzbank. Auf meiner gegenüberliegenden Sitzbank befinden sich meine Füße, die mir schon jetzt, bei dem Gedanken an die Frage Machen Sie das zu Hause auch so? einen roten Kopf bescheren. Jedesmal bin ich versucht wahrheitsgemäß ja! zu sagen.
Wieviele Seiten hat denn... ach, so das ist die zweite. Ich bin fasziniert, denn - aufgrund mangelnder Papierwusel-Kompetenz - bin ich keine Zeitungsleserin. Schäme mich kurz dafür, naja, Kaffee trink ich ja auch kaum.
Langeweile. Knarrende, knarzende Geräusche beim Halten, wo-auch-immer. Die Heizung knackt nebenher. Werde mir während des Weiterfahrens der Tatsache bewusst, wie laut eine alternde Regionalbahn eigentlich ist. Knacken und Knarren sind weg.
Gießen. Wiedermal nicht Gleis 1.
Mann mit Zeitung in beobachtbarer Reichweite. Sehe nur sein Profil und die haltende bzw. zeitungsdrehende Hand.
Zeitungen sind umständlich, denke ich mir, als ich sehe, wie der Leser versucht, die obere Ecke des Papiers gerade zu spannen, da es sonst unweigerlich nach hinten umknickt.
Friedberg, hier Friedberg.
Kann leider nicht erkennen, worum es im einzelnen geht, in der Zeitung. Die Todesanzeigen liegen aufgeschlagen an der gegenüberliegenden Sitzbank. Auf meiner gegenüberliegenden Sitzbank befinden sich meine Füße, die mir schon jetzt, bei dem Gedanken an die Frage Machen Sie das zu Hause auch so? einen roten Kopf bescheren. Jedesmal bin ich versucht wahrheitsgemäß ja! zu sagen.
Wieviele Seiten hat denn... ach, so das ist die zweite. Ich bin fasziniert, denn - aufgrund mangelnder Papierwusel-Kompetenz - bin ich keine Zeitungsleserin. Schäme mich kurz dafür, naja, Kaffee trink ich ja auch kaum.
Langeweile. Knarrende, knarzende Geräusche beim Halten, wo-auch-immer. Die Heizung knackt nebenher. Werde mir während des Weiterfahrens der Tatsache bewusst, wie laut eine alternde Regionalbahn eigentlich ist. Knacken und Knarren sind weg.
Gießen. Wiedermal nicht Gleis 1.
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Dieses Bild war das erste der folgenden Trilogie. In der gleichen Schriftart finden sich in Giessen allerdings noch mehr dieser harmonisierenden Gefühlsbeschreibungen, die manchmal bitter nötig sind.

wunderbar fand ich es auch, dass ich das dritte Bild ganz versteckt in einem Hinterhof in der Nähe des Marktplatzes endeckt habe.

Ja! Ja, ich würde gerne wissen, ob es mehr davon gibt und wenn ja wo und wer sich dieses parzellierte Kunstwerk den einfallen lassen hat.
Lia - am 24. März 2004, 12:34
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Habe grade rausgefunden, dass Literatur, die ich für den praktischen Teil meiner Diplomarbeit eventuell brauche, extrem teuer ist. Ich brauche nämlich Normen zur Qualitätssicherung vom DIN, dem deutschen Institut für Normung. Und eine ordentliche Norm kosten da knapp 150 Euro.
Daraufhin hab ich einen Menschen im DIN angerufen, der mir berechtigterweise sagte, ich müsse erstmal die Norm lesen, um zu wissen, wovon ich eigentlich rede. ähem
Nur, um die Norm zu lesen, muss ich sie wahrscheinlich kaufen.
Naja vielleicht gibts da noch ne Lösung... liebe gute Uni? - Quatsch - nur ein schräger Gedanke
Ich finde es reicht schon völlig aus, nach Normen leben zu müssen, aber sie gleich zu kaufen hat schon wasneoliberales seltsames.
Daraufhin hab ich einen Menschen im DIN angerufen, der mir berechtigterweise sagte, ich müsse erstmal die Norm lesen, um zu wissen, wovon ich eigentlich rede. ähem
Nur, um die Norm zu lesen, muss ich sie wahrscheinlich kaufen.
Naja vielleicht gibts da noch ne Lösung... liebe gute Uni? - Quatsch - nur ein schräger Gedanke
Ich finde es reicht schon völlig aus, nach Normen leben zu müssen, aber sie gleich zu kaufen hat schon was
Ich hab wie Moe eigentlich auch überhaupt keine Ahnung vom Bilder machen, aber Spass macht das schon!
Hier dann mal meine Sicht der Dinge...



Hier dann mal meine Sicht der Dinge...



Lia - am 21. März 2004, 23:16 - Rubrik: Perspektiven

haben doch tatsächlich einen professionellen Huper, der bei Bauarbeiten Menschen und Maschinen vor drohenden Katastrophen warnt.
So weit so gut. Nun übt der besagte professionelle Huper seine Tätigkeit direkt vor unserem Küchenfenster aus.
Nach mehrstündigen Intervallen von Ruhe und Panik- und Schreckenssekunden, (da
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... haben nur jeweils ein Bein?
Lia - am 16. März 2004, 13:24 - Rubrik: Perspektiven
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Ja, dsl. Macht vieeel Freude. Wenns denn läuft... Unseres lief ne Zeit lang nicht.
Grund: diskette im router kaputt.
Eskalation: richtige config. vom fli4l-router irgendwo aufmeinem Rechner
De-Eskalation: Mike configuriert ne neue Diskette
Intermezzo: Alles läuft. Jubel. Jubel.
Vorfall: Vier Tage später Stromausfall. Sehr kurz.
Folgen: Riäne waplü. Nix geht mehr. Probieren. Googeln. Fragen. Nix.
Folgen: Arcor-butler für alle
Resignation: Router in Ruhe gelassen.
Zufall: Router nach 2 Tagen angemacht. nix verändert. läuft.
...am besten nicht drüber nachdenken, sich freuen, dass das alles wieder irgendwie läuft, weil man von dem ganzen Netzwerkkrams, wenn man es genau nimmt, nicht die geringste Ahnung hat =)
Grund: diskette im router kaputt.
Eskalation: richtige config. vom fli4l-router irgendwo auf
De-Eskalation: Mike configuriert ne neue Diskette
Intermezzo: Alles läuft. Jubel. Jubel.
Vorfall: Vier Tage später Stromausfall. Sehr kurz.
Folgen: Riäne waplü. Nix geht mehr. Probieren. Googeln. Fragen. Nix.
Folgen: Arcor-butler für alle
Resignation: Router in Ruhe gelassen.
Zufall: Router nach 2 Tagen angemacht. nix verändert. läuft.
...am besten nicht drüber nachdenken, sich freuen, dass das alles wieder irgendwie läuft, weil man von dem ganzen Netzwerkkrams, wenn man es genau nimmt, nicht die geringste Ahnung hat =)

... vielleicht sind deshalb so viele verschiedene Hilfs-Sheriffs (freiwilliger Polizeidienst, Ordnugsamt; nochwelche, deren Namen ich nicht weiss...) in der Giessener Innenstadt unterwegs =)
Lia - am 13. März 2004, 16:09
Sau, das Seminar für angewandte Unsicherheit beschäftigt sich unter anderem mit der hier angedeuteten Dublette von Sicherheitsmechanismen und Freiheitsformierung.
Wie ein Konzept von Sichherheit durch politische Technologien wie Kameras oder Scanner etabliert wird, bildet das Hauptthema der studentischen Gruppe, deren Ziel es ist, eben diese teilweise verdeckten Strategien der Überwachung offenzulegen.
Hört sich in jedem Fall sehr interessant an.
Wie ein Konzept von Sichherheit durch politische Technologien wie Kameras oder Scanner etabliert wird, bildet das Hauptthema der studentischen Gruppe, deren Ziel es ist, eben diese teilweise verdeckten Strategien der Überwachung offenzulegen.
Hört sich in jedem Fall sehr interessant an.

Lia - am 9. März 2004, 22:17
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Ok, damit nix verlorengeht ... Wie war das mit Freiheit im Liberalismus?
Freiheit ist nicht natürlich gegeben, sondern wird produziert und geformt. (von wem?) Die Subjektivierung von Individuen nimmt sich ein freiheitliches, interessengeleitetes Subjekt der Begierde zum Vorbild. Das Subjekt erhält die Verantwortung, rational mit seiner Verantwortung umzugehen. Scheitern kann als der falsche Gebrauch der eigenen Freiheit gesehen werden.
Wenn nun aber die Freiheit ein geformtes, künstlich produziertes Konstrukt ist, ist diese zwangsläufig permanent gefährdet. Die Konsequenz daraus sind Sicherheitsmechanismen, die Freiheiten regulieren und begrenzen müssen, um Stabilität herzustellen, bzw. um Instabilitäten zu regieren.
Das bedeutet, das Freiheit im Liberalismus nicht ohne Sicherheit zu denken ist.
Im Neoliberalismus, welcher mit ähnlichen Prämissen argumentiert, und vor allem in "Zeiten des Terrors" nimmt die Produktion von Freiheit deutliche Konturen an. (oder etwa schon im Liberalismus?) Es wird eine Entscheidungsfreiheit proklamiert, die es faktisch nicht gibt. Freiheit bedeutet möglicherweise zwischen a. oder b. zu entscheiden. Doch ist das noch Freiheit?
Sichherheit hingegen wird mehr denn je GROSS geschrieben. Überwachungskameras und biometrische Scans am Frankfurter Flughafen werden durch den Freiheit-Sicherheitskomplex legitimiert. Es wird bewusst in die Freiheit aller eingegriffen, um die Sicherheit aller zu gewährleisten.
Freiheit ist nicht natürlich gegeben, sondern wird produziert und geformt. (von wem?) Die Subjektivierung von Individuen nimmt sich ein freiheitliches, interessengeleitetes Subjekt der Begierde zum Vorbild. Das Subjekt erhält die Verantwortung, rational mit seiner Verantwortung umzugehen. Scheitern kann als der falsche Gebrauch der eigenen Freiheit gesehen werden.
Wenn nun aber die Freiheit ein geformtes, künstlich produziertes Konstrukt ist, ist diese zwangsläufig permanent gefährdet. Die Konsequenz daraus sind Sicherheitsmechanismen, die Freiheiten regulieren und begrenzen müssen, um Stabilität herzustellen, bzw. um Instabilitäten zu regieren.
Das bedeutet, das Freiheit im Liberalismus nicht ohne Sicherheit zu denken ist.
Im Neoliberalismus, welcher mit ähnlichen Prämissen argumentiert, und vor allem in "Zeiten des Terrors" nimmt die Produktion von Freiheit deutliche Konturen an. (oder etwa schon im Liberalismus?) Es wird eine Entscheidungsfreiheit proklamiert, die es faktisch nicht gibt. Freiheit bedeutet möglicherweise zwischen a. oder b. zu entscheiden. Doch ist das noch Freiheit?
Sichherheit hingegen wird mehr denn je GROSS geschrieben. Überwachungskameras und biometrische Scans am Frankfurter Flughafen werden durch den Freiheit-Sicherheitskomplex legitimiert. Es wird bewusst in die Freiheit aller eingegriffen, um die Sicherheit aller zu gewährleisten.
Lia - am 8. März 2004, 15:43 - Rubrik: governing thoughts