Auzüge aus der (Diplom)Arbeit:

Aus der Ausrichtung des Arbeitnehmers auf das Selbst resultiert ein neues Ausbeutungsverhältnis. Der passive Arbeiter unterstand noch der direkten Kontrolle und Macht des Vorgesetzten, der die Möglichkeit hatte, unmittelbar über ihn zu verfügen, diese Form der Ausbeutung tendiert heute zur Selbstausbeutung, da die direkte Einflussnahme durch den Chef entfällt. Entscheidungsträger sind nicht mehr eindeutig identifizierbar und der Arbeitnehmer muss das Unternehmen dem Kunden gegenüber eigenständig repräsentieren. Der Selbstunternehmer agiert somit unter erheblichem Erwartungsdruck, da ihm zwar die Verantwortung, aber keine klaren Handlungsanweisungen übergeben werden. (vgl. Langemeyer)

Daraus folgt, dass es dem Arbeitnehmer nur schwerlich möglich ist, sich Grenzen der eigenen Arbeit zu setzen, da diese, wie seine eigene Persönlichkeit prinzipiell optimierbar bleibt.
Das Modell des flexiblen Selbstunternehmers bleibt jedoch nicht auf den Arbeitsmarkt beschränkt, sondern wird als zu verwirklichender Lebensstil angepriesen.

„Aus diesem Grund greift die Selbstverwaltung des individuellen Humankapitals auch weit über das Berufsleben hinaus und kennt weder Feierabend noch Privatsphäre.“
Ulrich Bröckling. Gouvernementalität der Gegenwart 2000. S. 155

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Hoss meinte am 13. Mai, 22:19:
Also falls du noch empirisches Material brauchst, meine Eltern sind für deine (oder Bröcklings, oder Foucaults) These die lebende Bestätigung, quasi Selbstausbeuter par excellence... 
dejavu antwortete am 14. Mai, 20:39:
vgl
http://sehpferd.twoday.net/stories/217432/ 
Lia antwortete am 16. Mai, 17:58:
hm...
den Vergleich versteh ich nicht. Erklär es mir ;-) 
 

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