Positionen

Da ich am hiesigen Tag der Arbeit nicht mit Wandern oder sonstigen Ausflügeleien beschäftigt war, habe ich die Zeit genutzt, um in Nürnberg den 1. Mai zu erleben. Wenn schon indymedia und die Stadt Nürnberg gleichermaßen aufrufen…

Die Kundgebung an der Lorenzkirche war bunt. Viele Menschen aus allen Generationen und Milieus, die gegen Rechts Stellung bezogen. Leider war der Akku meiner Kamera leer und so konnte ich nur ein Bild machen:
DSCF6265
An der Kundgebung sprach zunächst der Bürgermeister Maly und anschließend der Lokalmatador der CSU Beckstein. Was dieser nun zu sagen hatte, wollten die meisten Nürnberger nicht wissen, und so wurde er quasi von der Bühne gebuuht. Laut Spiegel soll Beckstein sogar mit Steinen und einer Flasche beworfen worden sein, aber das habe ich nicht live mitbekommen.

Besonders schön ist es bei solchen Momenten in der Menge zu stehen und zu sehen, wie Menschen so politisch miteinander ins Gespräch kommen. So fragte ein ältere Bürger einen jüngeren Buuher, warum er denn Maly nicht auch ausbuhen würde, dieser hätte den NPD-Aufmarsch ja schließlich auch nicht verhindert. Daraufhin entstand noch eine längere Diskussion, die ich allerdings nicht mehr mitverfolgt habe.

Etwas später nach der Kundgebung kam der polizeigeschützte NPD-Zug zu Lorenzkirche, wo alle Nazis in die U-Bahn umgeleitet wurden. Die Polizei war - wie immer bei so was - sehr deutlich präsent. Helme auf! Aber nur sehr kurz, denn die NPDler scheinen nicht sehr zahlreich erschienen zu sein, jedenfalls waren alle sehr schnell in der U-Bahn, ohne dass ich auch nur einen aus der Nähe gesehen habe. Schade, denn ich wollte schauen in welchem Stil sie aufgetreten sind, ob dort auch linke Symbole zum Vorschein kamen, ob sie dem gegenwärtigen Tarn-Nazi-Trend folgten.

Man kann sagen, dass das Verfassen eines Blogs (insbesondere, wenn es sich um persönliche Journale handelt) einen hohen Stellenwert im Leben des Bloggers einnimmt. Descartes philosophischen Schluss „Ich denke, also bin ich“, könnte man somit für die „Generation Blogging“ in „Ich blogge, also bin ich“ abwandeln.
Zumbruch: „Generation Blogging" Weblogs erobern das Internet

Da wäre ich mir ja nicht ganz so sicher. Klar bloggen ist eher ein Medium, dass auf die Etablierung einer virtuellen Identität, als auf ein Spiel mit verschiedenen Identitäten abziehlt, wie viele noch vor einiger Zeit behaupteten.

Nichtsdestotrotz bietet der Artikel von Ina Zumbruch einen guten Überblick über die "Erfolgsgeschichte des Bloggens".

Da kommt man gut motiviert und selbsbewußt aus Neuseeland zurück, um Monate später festzustellen, dass sich an meiner Situation seither kaum etwas geändert hat.

Ich suche noch immer eine Arbeitsstelle/Stipendium im wissenschaftlichen Bereich, am liebsten mit der Möglichkeit zur Promotion.

Fakten: Ich habe das Studium der Diplom-Pädagogik im Dezember 2004 an der Universität Giessen mit Auszeichnung abgeschlossen.
Schwerpunkte: Erwachsenenbildung und außerschulische Jugendbildung, pädagogische Anthropologie.
Nebenfächer: Soziologie und Psychologie.
Fortbildungen: Teilnahme am Weiterbildungsstudiengang QINEB,
der sich mit der Architektur von Lernumgebungen und der Beratung der Lernenden befasst. Abschluss: Weiterbildungsdiplom

Was bisher geschah: In den Bewerbungen, die ich bisher geschrieben habe gehe ich darauf ein, dass ich über qualitative Forschungspraxis durch die Mitarbeit am Projekt DIVERS der Universität Gießen verfüge und in einigen Seminaren Methoden, wie das "Narrative Interview" erproben konnte.
Weiterhin habe ich Erfahrungen im Bereich der Literaturrecherche und Organisation kleinerer Veranstaltungen.

Meine theoretisches Interesse gilt nicht nur Foucault, Macht und den Governmentality Studies (worüber ich meine Diplomarbeit "Die Regierung der Qualität" verfasst habe), sondern auch Bourdieu, der Ungleichheitsforschung, Gegenwartsdiagnosen wie "Postmoderne" und historischen Betrachtungsweisen von Wahrheiten.
Aus der Perspektive der Erwachsenenbildung habe ich mich mit Selbstgesteuertem Lernen, Qualitätsmanagement, Situationsdidaktik, Bildung im Neoliberalismus und der Ökonomisierung im Allgemeinen auseinandergesetzt.

Allerdings - und dass habe ich bei den Vorbereitungen auf meine Vorstellungsgespräche bislang noch einmal deutlich festgestellt - bin ich für andere Themen, Theorien und Vorstellungen sehr offen und kann mich eigenständig und schnell in neue Gebiete einarbeiten.

So sind auch Eigenständigkeit und die Fähigkeit zur Strukturierung meine Stärken im wissenschaftlichen Arbeiten. Wichtig ist außerdem ein Team u.a. zum Austausch von Gedankenfragmenten und Ideen.

Neben meinem privaten Interesse für Internettechnologien im Allgemeinen und Weblogs im Speziellen, fotographiere ich gern. Nach der Neuseelandreise liegt mir das Kennenlernen und Erleben neuer Kulturen und Landschaften am Herzen.

Damit ich dies in meiner - momentan sehr ungewissen - Zukunft verwirklichen kann, brauche ich endlich einen vernüftigen Job. Wenn Ihr irgendwelche Ideen, potentielle Arbeitgeber, Tips und Tricks an der Hand habt, so gebt mir Bescheid!

Der "reine" Blogger regiert sich selbst.

shrek

foucaultgruen

Bildung ist ein durch und durch reflexives Gut. Es wird nicht hergestellt wie ein Werkstück, sondern dadurch dass ein Lernender in der praktischen und theoretischen Auseinandersetzung mit seinen Lerngegenständen sein Weltverhältnis verändert und seine Handlungsfähigkeit erweitert. Reiner Zech: Qualität und Reflexivität. 2004. S.14

Das sollte man sich immer wieder vor Augen führen. Bei Bildungsprozessen geht es eben nicht darum, bestimmte soft skills oder Schlüsselkompetenzen mittels Fortbildungen kurzfristig zu erwerben, um für den Beruf qualifiziert zu sein.
Bildung steht vielmehr für die aktive (und nach meinem dafürhalten: kritische) Auseinandersetzung mit der Welt.
So "sollte" es jedenfalls sein.

 

Flash Gamez BildungsBlog

twoday.net AGB

xml version of this page xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma