Eine Untersuchung von Gesundheitssoziologen der Technischen Universität Berlin beschäftigte sich mit der Korrelation von Sterberisiko und Schichtzugehörigkeit.
Die TU-Wissenschaftler gingen der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen sozialer Stellung und Gesundheit gibt. Dazu analysierten sie die Sterberisiken von 3497 Männern und 3200 Frauen zwischen 31 und 69 Jahren, die 1984 unter anderem zu ihrer sozioökonomischen Lage und zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt worden waren. Bis 1998 waren von ihnen 616 Männer und 285 Frauen gestorben.
Basler Zeitung 20. 7. 2005
Das Ergebnis, dass es da natürlich einen Zusammenhang gibt, überrascht mich nun nicht besonders. Nicht nur unterschiedliche Konzepte der Lebensführung und die Gefahr der Arbeitslosigkeit tragen zur höheren Sterblichkeit der unteren Schichten bei.

Wenn man sich die Entwicklung der Privatisierung und Ökonomisierung im Gesundheitssystem so anschaut, kann man relativ schnell zu der These kommen, dass sich gut Situierte natürlich "mehr Gesundheit" durch "mehr Prävention" und "mehr Wellness" kaufen können. Gesundheit wird immer mehr zu einem ökonomischen Gut, dass sich dann nicht mehr alle leisten können.

Die Frage nach der dahinterliegenden Gerechtigkeitsvorstellung fällt meist unter den Tisch. Die ökonomische Moral setzt "Rational-Choice"-Subjekte vorraus, die für die versuchen ihren Nutzen zu maximieren (auch) indem sie sich Gesundheitsleistungen ersparen.

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