Durch die Risikorationalität des Neoliberalismus ist die Moral vielfältigen Veränderungsprozessen unterworfen. Den Balast von präskriptiven Wert- und Normvorstellungen scheint sie abgeworfen zu haben, um Platz für Leistungs- und Erfolgsorientierung zu schaffen.
Der Erfolgreiche hat die Moral auf seiner Seite. Eine Figur wie zum Beispiel Sankt Martin wäre im Neoliberalismus nicht nur ineffizient, da er seinen Mantel mit einem Bettler teilt, sondern auch unmoralisch, da er sich nicht nach Leistungskriterien orientiert.
Ein gesellschaftlich-dynamisches Erklärungsmodell für Massenphänomene wie Arbeitslosigkeit oder die Benachteiligung bestimmter Randgruppen kann in dieser Argumentationslinie verabschiedet werden, da Arbeitslose über nicht ausreichende Kompetenzen zur Selbstführung verfügen und demnach moralisch selber Schuld sind.
Dahinter steht die magische Suggestion, dass jede(r) Tellerwäscherin alles erreichen kann, wenn er/sie sich nur richtig anstrengt.
Der Erfolgreiche hat die Moral auf seiner Seite. Eine Figur wie zum Beispiel Sankt Martin wäre im Neoliberalismus nicht nur ineffizient, da er seinen Mantel mit einem Bettler teilt, sondern auch unmoralisch, da er sich nicht nach Leistungskriterien orientiert.
Ein gesellschaftlich-dynamisches Erklärungsmodell für Massenphänomene wie Arbeitslosigkeit oder die Benachteiligung bestimmter Randgruppen kann in dieser Argumentationslinie verabschiedet werden, da Arbeitslose über nicht ausreichende Kompetenzen zur Selbstführung verfügen und demnach moralisch selber Schuld sind.
Dahinter steht die magische Suggestion, dass jede(r) Tellerwäscherin alles erreichen kann, wenn er/sie sich nur richtig anstrengt.
Lia - am 7. April 2004, 11:43 - Rubrik: governing thoughts
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teacher meinte am 7. Apr, 21:42:
endlich was kritisches vor ort. danke
rtfm meinte am 8. Apr, 11:25:
Guter Beitrag
Welche Rolle spielt in dem Zusammenhang eigentlich die Religion (Protestantismus/Calvinismus) ?
Haltungsturner antwortete am 8. Apr, 14:14:
Keine wesentliche
Denn der Neoliberalismus ist - unter moralischen Gesichtspunkten - nur in angelsächsischen Zusammenhängen (Utilitarimus etc) verständlich. OK, da ist dann wiederum der Calvinismus stärker als in Mitteleuropa, aber das wars auch schon.