Aktivierung oder Mobilisierung von Erwerbslosen scheint zur Zeit die Lösung für alle arbeitsmarktpolitischen Probleme darzustellen.
Die Frage, an welche Stellen, die vor Aktivismus nur sprühenden Arbeitsuchenden dann vermittelt werden, verschwindet von der Oberfläche des Diskurses.
Das Bild, das hier von dem Arbeitslosen gezeichnet wird, ist dass eines rational-kalkulierenden Individuums, dass sich aufgrund eines Abwägungsprozesses, für seine eigene Lebenssituation entscheidet.
Ergo: Arbeitslose strengen sich nicht genug an und müssen aktiviert werden.
Diese Meinung vertritt anscheinend auch Matthias Schulze-Böing:

Anreize sind aktivierend zu setzen: Arbeit allgemein, Erwerbsarbeit im besonderen, auch die Arbeit für die Verbesserung der eigenen Beschäftigungsfähigkeit sollte sich lohnen und zu einer fühlbaren Besserstellung gegenüber dem „passiven“ Bezug von Leistungen führen. Umgekehrt muss die Verweigerung von aktiver Mitwirkung in diesem Sinne klarer als bisher zu einem Abstand in der materiellen Situation gegenüber mitwirkungsbereiten Klienten führen. Auch wenn es schmerzhaft ist – Anreize können nicht nur positiv gesetzt werden. Auch Sanktionen, Leistungskürzungen und möglicherweise auch die Absenkung von Standards für die nicht-aktive, "passive" Hilfe gehören zu einem aktivierenden Anreizsystem.
Eine neue Balance?

Diese Anreize operieren mit der Beziehung von Erfolgsversprechen und Ängsten des Scheiterns. Der Erwerbslose wird durch die Vorstellung eines erreichbaren Leben im Rausch des Konsums motiviert und durch die Androhung von Mißerfolg und den damit verknüpften finanziellen Kürzungen gezwungen, sich zu aktivieren.
Deshalb sollen sie doch Sport treiben, so der Vorschlag von Experten.

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