Der britische Premierminister hat sich heute in aller Form bei den Angehörigen des aus Versehen von Anti-Terror-Einheiten erschossenen Brasilianers entschuldigt. "Wir sind alle tieftraurig", sagte Blair.
spiegel.de
Sind wir, in der Tat.
Die Angst vor einem erneuten Bombenanschlag und das panische Bemühen, dies zu verhindern mag als Erklärung für eine "Verfolgung" dienen. Aber dass der Brasilianer "am Boden liegend mit fünf Kopfschüssen getötet wurde" kann ich einfach nicht fassen.
Gerade diese Praktik wird von der britischen Polizei verteidigt:
Zu gezielten Todesschüssen gebe es aber keine Alternative, wenn der Attentäter einen Sprengstoffgürtel am Körper trage. „Die einzige Möglichkeit ist ein Kopfschuß“, sagte der Scotland Yard-Chef, weil bei Brustschüssen eine Explosion ausgelöst werden könne.Die Welt Was ist mit Schultern oder Beinen? Blair verweist ebenso auf die ambivalente Situation der Polizisten:"Hätte sich der Verdächtige als Terrorist herausgestellt und hätten die Beamten bei ihrem Einsatz versagt, würden sie jetzt ebenfalls kritisiert werden", sagte Blair
spiegel.de
Hätte, wenn und aber...
Fakt ist, dass einem Menschen, der aufgrund des kühlen - im Vergleich zum brasilianischen - Klimas einen Mantel trug, und daher verdächtig erschien, FÜNF MAL in den Kopf geschossen wurde.

Zeigt sich in solchen Reaktionen und Legitimationen nicht die Hilflosigkeit gegen Terrorismus vorzugehen? Die vorläufige Lösung jeden, der verdächtig aussieht, mit Kopfschüssen ins jenseits zu befördern kann doch keine Anti-Terror-Strategie sein? Oder meinen DIE das ernst?
Ich glaube weder, dass man Terrorismus durch Totalüberwachung noch durch wahlose Verdachtstötungen bekämpfen oder gar verhindern kann. Vielmehr sollte man sich intensiv mit der Ursache und Genealogie des Terrorismus öffentlich auseinandersetzen.

 

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